Phantastica

Die «Phantastica», ein enzyklop?distisches Werk der Drogenkunde, ver?ffentlichte der Chemiker Louis Lewin im Jahre 1924. Sie ist das Ergebnis einer langj?hrigen Faszination ihres Autors gegen?ber den Drogen, "die den seelisch Gepeinigten lastfrei, den Schmerzdurchw?hlten oder den dem Tode Geweihten hoffnungerf?llt [machen], dem durch Arbeit Geschw?chten […] neue Leistungsimpulse [geben] […] und dem nach der Arbeit weltscheu und stumpf Gewordenen eine Stunde innerlichen Behagens und Zufriedenseins [verschaffen] . In dieser Drogenenzyklop?die stellte Lewin erstmals Wirkung und Nebenwirkung verschiedener bewusstseinsver?ndernder Stoffe dar und zeichnete zudem die Geschichte des Drogenkonsums sowohl im eigenen Kulturkreis als auch in fremden Kulturen nach. In der Lewinschen Neusch?pfung des Begriffs «Phantastica» benannte der Forscher f?nf Gruppen von Genussmitteln, die er anhand ihres Wirkungsverlaufs von einander trennte. Zu unterscheiden waren f?r Lewin «Erregungs-», «Sinnest?uschungs-», «Berauschungs-», «Schlaf-» und «Seelenberuhigungs- mittel». Mit einem wortreichen und gewaltigen Sprachduktus berichtete Lewin von Vorkommen und Wirkungen der «phantastischen Stoffe», die teilweise – wie im Falle des Kaffees – n?tzliche Reaktionen, teilweise jedoch auch – wie am Beispiel des Kokains – verheerenden Folgen haben k?nnen. Lewin verkl?rt den Drogenkonsum damit in seiner Enzyklop?die nicht, sondern stellt auch die h?ufig be?ngstigenden Bilder der Abh?ngigkeit dar und l?sst so seine dringliche Warnung vor dem Gebrauch bestimmter Stoffe verlauten. Der Sprachstil des Chemikers gepaart mit den oft am?santen Anekdoten zur Kulturgeschichte des Drogenkonsums erheben die «Phantastica» zu einem Werk, das einen wissenschaftlichen Anspruch mit Leselust und Spannung vereint. Die Modernit?t und Fortschrittlichkeit Lewins in seiner «Phantastica» ist noch heute, fast ein Jahrhundert nach ihrem Erscheinen, von bestechender Aktualit?t. "100% – vollst?ndig, kommentiert, relevant" + Einleitung zum historischen Kontext.