Die Taube auf der Moschee

Als Marmaduke Pickthall im Fr?hjahr 1896 aus dem Nahen Osten nach London zur?ckkehrte, litt er zwar noch immer an den Nachwirkungen einer schweren Typhuserkrankung, hatte jedoch den Kopf voll mit unglaublichen Geschichten und exotischen Bildern, mit detailreichem Wissen ?ber das Leben und die Mentalit?t der Araber, Syrer und Pal?stinenser: Er hatte Freundschaften geschlossen, flie?end Arabisch gelernt, kuriose Abenteuer erlebt mit fahrenden Rittern, Geschichtenerz?hlern, Pferdenarren, Stra?enr?ubern, Gaunern, Fanatikern – ?berwiegend christlich –, mit versto?enen Prinzessinnen und Tigerj?gern, die vergeblich nach einem Tiger suchen. Pickthalls Buch, das er erst 25 Jahre sp?ter schrieb – mit Abstand zu seinem j?ngeren Ich, einem Schuss Selbstironie und viel Humor –, zeigt auf ganz unbeschwerte Weise, dass die Begegnung zweier Kulturen ebenso ein fruchtbarer Denkansto? wie ein katastrophaler Zusammenprall sein kann. Es ist eine kleine Br?cke zwischen Orient und Okzident, die jeder m?helos ?berqueren kann, um ein wenig kl?ger und nachdenklicher in die eigene Welt zur?ckzukehren.