Die Erschiessung des Landesverrters Ernst S.

Niklaus Meienbergs Enqu?te ?ber den Landesverr?ter Ernst S. z?hlt zu den Klassikern der Schweizer Reportageliteratur. Der harmlose Sonderling aus einer Arbeiterfamilie ger?t in die schonungslose Strafmaschine der helvetischen Milit?rjustiz, w?hrend gegen hochrangige Armeevertreter, obwohl sie in der Nazizeit den Tatbestand des Landesverrats viel eindeutiger erf?llen, mit 'str?flicher Milde' verfahren wird. Meienberg erbringt mit dieser fr?hen Arbeit erstmals den Beweis, dass er zeitgeschichtliche Themen nicht nur bewegend schildern kann, sondern dass seine Texte selbst auch etwas bewegen. 'Ein Journalist, der unter anderem untersucht und beschrieben hat, wie ein kleiner Landesverr?ter zum Tod verurteilt worden ist, damit gegen andere Zeitgenossen und wichtigere, solche in der Generalit?t, keinerlei Zweifel aufkommt – dieser bekannte Journalist, der auch noch anderes vor die ?ffentlichkeit bringt, was ihm ungerecht erscheint und aufschlussreich, ist nicht vor den Richter gestellt worden; denn es stimmt halt, was er geschrieben hat.' Max Frisch